Keynesianismus, Kapitalismus, Krise. Neuere Kapitel der Theoriegeschichte
Bachelorseminar
Es sind zwei Vorbesprechungstermine vorgesehen, an denen Sie sich genauer über das Seminar informieren und erste Themenwünsche äußern können: 16.07.2014 12 Uhr c.t. im Raum RuW 3.201 und 14.10.2014 18 Uhr s.t. im Raum RuW 4.202.
Blockseminar 31.1. - 06.02.2015 (Kleinwalsertal, Frankfurter Haus).
Anmeldung erfolgt über QIS-System. Bitte beachten Sie die Fristen des Prüfungsamtes! Nach der Anmeldung muss ein Datenblatt (Name, Adresse, Telefon, E-Mail, Matrikelnummer, Schwerpunkt, Fachsemester, 3 präferierte Themen) an den Lehrstuhl geschickt werden (pukhova@wiwi.uni-frankfurt.de).
Die Themenverteilung wird am Freitag, 31. Oktober, per E-Mail bekannt gegeben. Die Übernahme des Themas muss bis zum Dienstag, dem 04. November, beim betreuenden Mitarbeiter verbindlich bestätigt werden.
Abgabe der Seminararbeit: 23.01.15
Abgabe des Handouts und der Präsentation: 28.01.15 bis 12 Uhr
Hinweise zum Referat finden Sie HIER.
Themen
Da man im Norden Europas die Lösung für die durch die Wirtschaftskrise aufgeworfenen Probleme vorwiegend in einer Erweiterung der Ordnungspolitik und im Süden oft in einer Erneuerung des Keynesianismus sieht, werden die Ökonomen herausgefordert, die Ursprünge dieser Konzeptionen zu erforschen. Das Seminar wird nach einer Analyse der aktuellen Lage in verschiedenen Ländern zuerst die Geschichte des Keynesianismus theoretisch und wirtschaftspolitisch untersuchen; dazu sollen auch ältere und neuere Keynes-Biografien verglichen und neben der General Theory weitere Werke von Keynes, insbesondere zu philosophischen Fragen herangezogen werden, um seine paradoxe Haltung als liberaler Kritiker des Kapitalismus besser zu verstehen. Andererseits sind die Wandlungen der ordnungspolitischen Konzeptionen nachzuzeichnen, die insbesondere im jüngsten Methodenstreit an den deutschen Universitäten diskutiert wurden. Im Hauptteil des Seminars werden die keynesianischen und die ordnungspolitischen Konzeptionen zu den historischen Wirtschaftskrisen und ihren Spiegelungen in der ökonomischen Theorie mit ihren Erkenntnisgewinnen und Erkenntnisverlusten in Beziehung gesetzt. Wie wurden die Krisen des 19., 20. und 21. Jahrhunderts von den Zeitgenossen analysiert und wie werden diese Theorien, von Sismondi und Marx über Wicksell und die Österreichische Schule bis zu Keynes und Minsky heute gewertet? Welche Schlussfolgerungen ergeben sich für die theoretische Entwicklung und die Reformperspektiven der Gegenwart?
Allgemeine Literatur:
- Eichengreen, Barry (2008): Globalizing Capital (Second Edition)
- Kalecki, Michal (1987): Krise und Prosperität im Kapitalismus
- Keynes, John Maynard (1936): General Theory
- Marx, Karl (1883, 1885, 1894): Das Kapital, Band 1-3
- Minsky, Hyman (1986): Stabilizing an Unstable Economy
- Plumpe, Werner (2013): Wirtschaftskrisen
- Reinhart, Carmen and Rogoff, Kenneth S. (2010): Growth in the Time of Dept
- Schefold, Bertram (2011): Europa – wohin?
- Schefold, Bertram (2014): In der Krise verändert sich unser Wirtschaftssystem. Wohin führt diese?
Themenbezogene und detaillierte Literaturliste (vorläufig)
Leistungsnachweis:
Hausarbeit 50% , Abschlussklausur + Präsentation 50 %
Die erfolgreiche Teilnahme setzt eine mit mindestens „ausreichend“ (4,0) bewertete Hausarbeit, ein mit mindestens „ausreichend“ (4,0) bewertetes Referat und eine ebenfalls mit mindestens „ausreichend“ (4,0) bewertete 90-minütige Klausur voraus.
Hinweise zum Referat
Worauf kommt es in einem Referat an?
Ihre Aufgabe besteht darin, die Argumentationen, Fakten, Modelle oder Theorien in den angegebenen Texten in eigenen Worten wiederzugeben. Stellen Sie sich vor, dass Sie diese Inhalte Ihren Kommilitonen verständlich und nachvollziehbar vermitteln wollen. Die Güte eines Referats hängt nicht von der Anzahl der Fußnoten, der Anzahl von Quellen oder Ähnlichem ab, sondern vom Grad des eigenständigen Durchdenkens des angegebenen Materials.
Gibt es Formvorschriften?
- Ein Referat besteht aus einer Titelseite, einem Inhaltsverzeichnis, einem nach Seiten nummerierten Text und einem Literaturverzeichnis, zusammen mindestens 15 Seiten Umfang.
- Es soll einen Rand für Notizen aufweisen und mit einem Zeilenabstand von 1,5 geschrieben werden. Empfehlenswert sind Schriften mit 12 Punkt Schriftgröße (zum Beispiel Arial oder Times New Roman).
- Soweit sich eine Argumentation auf die Literatur abstützt, müssen Quelle und Seitenzahl eindeutig identifizierbar sein.
Werde ich vortragen ?
Wir gestalten unsere Seminare so, dass jeder Teilnehmer die Möglichkeit erhält, vorzutragen. Bitte besprechen Sie Ihren Vortrag mit Ihrem Betreuer, damit Sie ein z.B. ein eventuelles Feedback zur Seminararbeit einbauen können.
Literaturrecherche und –verwendung
Zur Literatursuche gehört heute meist auch eine Suche im Internet. Sie bringt oft interessante Ergebnisse zu Tage in der Form unvermuteter Querverbindungen zu Schriften, auf die man sonst vielleicht nicht aufmerksam geworden wäre. Aber das im Internet vorgefundene wissenschaftliche Material ist häufig drittklassig, weil es ohne die Strenge des wissenschaftlichen Ausleseverfahrens ins Internet gestellt wurde, das Zeitschriftenpublikationen durchlaufen müssen; seine Verwendung erfordert eine kritische Haltung, und es muss jedenfalls und unter allen Umständen ebenso sorgfältig und wahrheitsgemäß zitiert werden, wie andere wissenschaftliche Quellen, die man benutzt. Nicht ordnungsgemäßes Zitieren von fremden Ideen und Worten, unabhängig davon, in welchem Umfang dies geschieht, ob die Entlehnung wörtlich, übersetzt oder sinngemäß vorgenommen wird, gilt als Täuschungsversuch bzw. Plagiat und wird entsprechend geahndet. Empfehlenswert sind Literaturrecherchen über den Bibliothekskatalog, Econlit, Wiso, JSTOR und das HeBIS. Der Bibliothekskatalog sowie Datenbanken und Volltexte sind von jedem PC auch außerhalb des Campus (Login vorausgesetzt) erreichbar (http://hds.hebis.de/ubffm/index.php oder lbsopac.rz.uni-frankfurt.de/).