Forschungsschwerpunkte - Entwicklungsfinanzierung, insb. Mikrofinanzen (Prof. Dr. Reinhard H. Schmidt)
Unter Entwicklungsfinanzierung versteht man gemeinhin die Kapitalbereitstellung für Investitionen in Entwicklungsländern. Dahinter verbergen sich jedoch zwei unterschiedliche Herangehensweisen: (i) die Finanzierung durch ausländische Kapitalgeber oder (inter)nationale Entwicklungsbanken oder (ii) der Aufbau lokaler Finanzinstitutionen, welche die Finanzintermediation schrittweise ‚emanzipieren’ sollen.
Wir bewegen uns im letzteren Forschungs- und Praxisfeld. Zugrunde liegen diesem Ansatz empirisch fundierte Theorien des endogenen Wachstums, in denen ein gut funktionierendes Finanzsystem wesentliche Voraussetzung für wirtschaftlichen Fortschritt sind. Ein zweites theoretisches Fundament bildet die Institutionenökonomie, die untersucht unter welchen Umständen es zu Marktversagen bei der Bereitstellung von Gütern kommen kann und wie solche kontrakttheoretisch bzw. regulatorisch gelindert werden können.
Zwei Fragen stehen dabei im Vordergrund: Erstens, welche Faktoren hemmen den Aufbau von Institutionen, die Bereitstellung von Finanzdienstleistungen, und die Entwicklung des Finanzsektors? Zweitens, welche Finanzierungstechnologien und wirtschaftspolitischen Instrumente können diese Hindernisse überwinden?